Weißenau feiert 300 Jahre Weihe seiner Barockkirche
Im April 1724 machte sich der Konstanzer Weihbischof Franz Johann Anton von und zu Sirgenstein auf den Weg über den Bodensee. Sein Ziel war die Reichsabtei Weißenau, wo er am 23. April 1724 die gerade fertiggestellte Klosterkirche auf den Namen der beiden Heiligen Apostel Petrus und Paulus weihte. Fast auf den Tag genau 300 Jahre später, am Sonntag, den 21. April 2024 feiert die katholische Kirchengemeinde Weißenau das Weihejubiläum ihres 2023 zum Münster erhobenen Gotteshauses.
Zum Fest kommt der ständige Vertreter des Diözesanadministrators
Auch dieses Jahr hat sich prominenter Besuch angesagt: Den Festgottesdienst um 10.30 Uhr im Münster wird Domkapitular Prälat Klaus Krämer feiern. Der 60-jährige fungiert seit dem altersbedingten Rückzug von Bischof Gebhard Fürst im Oktober vergangenen Jahres als ständiger Vertreter des Diözesanadministrators Clemens Stroppel. Damit steht Krämer bis zur Wahl eines neuen Bischofs dem Bischöflichen Ordinariat vor.
Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst von den Kirchenchören der Seelsorgeeinheit Ravensburg-Süd und verschiedenen Musikern, die unter der Leitung von Erhard Andlauer die „Missa laetatus sum“ aufführen. Nach dem Gottesdienst findet in der Festhalle Weißenau ein Stehempfang statt. Abends um 19.00 Uhr laden die Kirchengemeinde und der Kulturkreis Eschach zu einem Jubiläumskonzert mit der aus Ravensburg stammenden, renommierten Sopranistin Willa (Wiltrud) Weber. Sie wird an der Holzhey-Orgel vom britischen Organisten Jack Day begleitet.
Barocke Klosteranlage machte Weißenau zum Juwel
Die Weißenauer Barockkirche entstand als Teil der zwischen 1707 und 1724 errichteten Klosteranlage des Prämonstratenser-Ordens. Architekt war der aus dem Bregenzer Wald stammende Franz Beer. Er ließ die alten Klostergebäude, darunter auch die 1172 geweihte Kirche St. Peter in der Au, abbrechen und durch neue Bauwerke ersetzen. Die barocke Klosteranlage machte Weißenau zum architektonischen Juwel und zur prachtvollen Residenz der Prämonstratenser.
Die Geschichte des Klosters und seiner Kirchen zeichnet Ulrich Höflacher in einer liebevoll gestalteten Jubiläumsschrift nach. Weitere Kapitel widmet der profunde Kenner der Geschichte Weißenaus dem Leben des Architekten Franz Beers und anderer am Bau beteiligter Künstler. Die Festschrift liegt ab sofort in allen Kirchen der Seelsorgeeinheit Ravensburg-Süd und deren Pfarrbüros aus.
Mehr über die Veranstaltungen zum Jubiläum erfahren Sie auf den Webseiten der Seelsorgeeinheit Ravensburg-Süd unter www.kath-rv-sued.de und des Kulturkreises Eschach unter www.weissenau-kultur.de.
Frank Vollmer
Bild: Die Prämonstratenserabtei Weißenau. Kupferstich von Johann Matthias Steidlin, um 1734.