Mit August Bebel fing alles an: Die Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Ravensburg
1. August Bebels Besuch in Ravensburg
Der 16. November des Jahres 1869 schien in Ravensburg ein Tag wie viele andere zu werden. Am Vormittag dieses Dienstags verhandelte die Strafkammer des Kreisgerichtshofs Ravensburg über einen 23-jährigen Tettnanger Schuhmacher wegen Körperverletzung, die er während einer Messerstecherei begangen hatte (Oberschwäbischer Anzeiger, 17. November 1869). Nachmittags musste sich ein Angeklagter aus Schwarzenbach wegen „Ehrenkränkung“ vor den Richtern verantworten (Oberschwäbischer Anzeiger, 14. November 1869). Für abends um acht Uhr hatte der Liederkranz zu einer „etatsmäßigen Plenar-Versammlung“ in den Gasthof „Hohenberg“ in der Bachstraße (heute: Supermarkt „Feneberg“) eingeladen (Oberschwäbischer Anzeiger, 12. November 1869). In Ravensburg wäre seinen geregelten Lauf gegangen, wenn nicht an jenem Tag ein adrett gekleideter, vollbärtiger, junger Herr auf dem Ravensburger Bahnhof dem aus Ulm kommenden Zug entstiegen wäre.
August Bebel war zu dieser Zeit selbst in Württemberg kein Unbekannter mehr. Seit März 1867 gehörte der Leipziger Drechslermeister dem Reichstag des Norddeutschen Bundes an. Zudem war er einer der Gründerväter der „Socialdemokratischen Arbeiter-Partei“ (SDAP), die sich Anfang August 1869 in Eisenach konstituiert hatte.
Auf Agitationsreise durch Süddeutschland
Bereits seit Anfang November des Jahres befand sich Bebel auf einer „Agitationsreise“, die ihn durch Süddeutschland führte (Bebel 1914: 103; Der Volkstaat, 25. Dezember 1869). Nachdem er zunächst einige bayerische Städte besucht hatte, war er am Vortag bei Ulm ins Königreich Württemberg eingereist. Ulm war auch die einzige Station seiner Reise, in der sein „Aufenthalt resultatlos“ verlief, da keine Versammlung zustande kam, wie Bebel in seinem „Agitationsbericht“ nach Abschluss seiner Reise schreiben sollte (abgedruckt in: Der Volksstaat, 25. Dezember 1869).
Der Drechslermeister warb bei den württembergischen Arbeitervereinen um deren Anschluss an die Sozialdemokratie. Dies war alles andere als ein leichtes Unterfangen, denn die württembergische Arbeiterbewegung stand traditionell in engem Kontakt zu den Demokraten der „Volkspartei“. Führende Köpfe der Arbeiterbewegung waren gleichzeitig Mitglieder dieser Partei. So war es der SDAP in den wenigen Monaten seit ihrer Gründung auch noch nicht gelungen, in Württemberg Fuß zu fassen. Gleichzeitig musste Bebel den Agitatoren des „Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins“ (ADAV) zuvorkommen. Denn die „Lassalleaner“, wie die Mitglieder des bereits 1863 entstandenen ADAV nach ihrem Gründer Ferdinand Lassalle genannt wurden, konkurrierten ebenfalls mit Bebels SDAP um die Gunst der württembergischen Arbeiter.
Ravensburg – durchaus interessant für die Sozialdemokratie
Am jenem Dienstagabend wollte der Sozialdemokrat vor einer Versammlung des Ravensburger Arbeiterbildungsvereins sprechen. Für Bebel war die oberschwäbische Metropole keineswegs uninteressant. Die damals rund 8.000 Einwohner zählende Stadt hatte sich in den vorangegangenen Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Industriezentren im Königreich Württemberg entwickelt. Bereits seit längerem florierte die Textilindustrie. Mit der Errichtung eines Filialbetriebs durch die Schweizer Maschinenfabrik „Escher Wyss & Cie.“ im Jahr 1859 hatte zudem der Maschinenbau in der Stadt Einzug gehalten. Rund 100 Arbeiter beschäftigte Escher Wyss im Jahre 1868. Außerdem hatte wenige Monate vor Bebels Besuch die auf den Bau von Werkzeugmaschinen spezialisierte Maschinenfabrik F.X. Honer (ab 1921: „Maschinenfabrik Ravensburg AG“) den Betrieb aufgenommen.
Vom Besuch überrascht
Ein Teil der Ravensburger Arbeiterschaft war im „Arbeiterbildungsverein“ organisiert. Etwa 80 Mitglieder zählte der Verein im Jahr von Bebels Besuch (Protokoll Congreß zu Stuttgart 1870: 9). Im Oktober 1864 war der Verein wiedergegründet worden, nachdem sich seine Vorläuferorganisation im Jahre 1853 unter dem Druck der Obrigkeit aufgelöst hatte (Birker 1973: 132; Heinz 1995: 8f.). Der Ravensburger Arbeiterbildungsverein war keineswegs auf Bebels Besuch eingestellt. Erst am Vortag hatte der Arbeiterbildungsverein Göppingen, der die Reise August Bebels organisierte, die Oberschwaben „mit der angenehmen Nachricht überrascht“ (Der Volksstaat, 24. November 1869), dass der populäre Sozialdemokrat auch in ihrer Stadt eine „Volksversammlung“ (ebenda) abhalten wolle.
Schnellstens mussten deshalb die Vereinsmitglieder informiert werden. Da an diesem Tag keine Zeitung erschien, sorgte man für „anderweite Bekanntmachung“ (ebenda). Die benachbarten „Brudervereine“ (ebenda) Tettnang und Weingarten wurden ebenfalls umgehend von der sensationellen Nachricht in Kenntnis gesetzt.
Die Versammlung fand wahrscheinlich im Gasthaus „Drei Könige“ in der Marktstraße (heute: „Ledermoden Sophie Schlachter“) statt, dem Tagungslokal des Arbeiterbildungsvereins. Der konservativ-katholische „Oberschwäbische Anzeiger“ erwähnte dieses Ereignis allerdings mit keiner Zeile. Dass wir heute dennoch recht genau Bescheid wissen über den Ablauf der Veranstaltung, verdanken wir einem Artikel, der am 24. November 1869 im „Volksstaat“ erschien, dem offiziellen Organ der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei.
Bebel begeisterte
Die Mitglieder der Arbeiterbildungsvereine und „ein Theil der hiesigen Bevölkerung, darunter viele Fabrikanten, füllten das Lokal vollständig“ (Der Volksstaat, 24. November 1869). Bebel referierte über die „soziale Frage“ (ebenda). Seine Redegewandtheit, die Klarheit, mit der er seine Gedanken darlegte, und seine stichhaltige Argumentationsweise machten seine Ausführungen auch für den einfachsten Arbeiter verständlich. Der Sozialdemokrat verstand es, seine Zuhörer zu begeistern:
Der sehr eingehende Vortrag erfreute sich ungetheilter Aufmerksamkeit. Die Gegner, aufgefordert das Wort zu ergreifen, schwiegen; nur ein dicker Zinngießermeister, der infolge des genossenen Bieres und der großen Hitze im Saal etwas in Exstase gerathen war, suchte eine Auseinandersetzung des Hrn. Bebel über die gesetzliche Regelung der Arbeitszeit in sehr unparlamentarische Weise zu unterbrechen, wurde aber vom Vorsitzenden deshalb zur Ordnung gerufen. Dieser Gegenstand gab auch mehreren Fabrikanten Anlaß, das Wort zu ergreifen. Einer derselben war mit der gesetzlichen Regelung der Arbeitszeit vollkommen einverstanden, während der andere meinte, daß man es dem einzelnen Arbeiter nicht wehren dürfe, wenn er länger arbeiten wolle; die ‚persönliche Freiheit‘ dürfe nicht beschränkt werden.“ (ebenda).
Diese Angriffe konnten den Sozialdemokraten nicht in Verlegenheit bringen. Im Gegenteil: In seinem zum Abschluss der Reise im „Volksstaat“ veröffentlichten „Agitationsbericht“ schrieb August Bebel: „Die Opposition […] hat unserer Sache die besten Dienste geleistet und ich bedauere nur, daß man an anderen Orten sich während meiner Anwesenheit so schweigsam verhielt und erst dann gegen mich loszog, als ich den Rücken gekehrt hatte, und die Betreffenden keine Gefahr mehr liefen, heimgeschickt zu werden.“ (Der Volksstaat, 25. Dezember 1869).
Souverän ging der brillante Redner deshalb zum verbalen Gegenangriff über:
„Hr. Bebel wies nach, daß mit dem Schlagwort ‚Freiheit‘ in der heutigen Gesellschaft ein arger Mißbrauch getrieben wird. Unter Freiheit könne man nur die ungehinderte Thätigkeit des Einzelnen insoweit verstehen, als das Interesse der Gesammtheit dadurch keinen Schaden erleidet. Lasse man jedem Arbeiter die Freiheit, beliebig lange zu produziren, dann würde der alte Uebelstand bald wieder einreißen; Jeder suche durch längere Arbeitszeit mehr zu verdienen, und wenn erst eine größere Anzahl von Arbeitern länger arbeiteten, würden die Arbeitsprodukte vermehrt; die Vermehrung der Arbeitsprodukte aber mache naturgemäß eine Verringerung der Arbeitskräfte nothwendig. Die außer Brod gesetzten Arbeiter wollten und müßten leben; Sie würden also ihre Arbeitskraft um einen billigeren Preis anbieten. Die Folge hiervon sei, daß der Lohn für die fragliche Arbeit sinke, die Arbeitszeit aber verlängert bleibe, weil jetzt durch das Fallen des Lohnes der Arbeiter eben auch nur verdiene, was er früher bei kürzerer Arbeitszeit hatte, und was zur Fristung seiner Existenz unumgänglich nothwendig ist.“ (Der Volksstaat, 24. November 1869).
Ein dreifaches Hoch auf Bebel
Im Anschluss an Bebels Ausführungen hielt der Ravensburger Reallehrer Kurz ebenfalls eine längere Ansprache, die er mit „einem dreifachen Hoch auf Hrn. Bebel, in das die Versammlung stürmisch einstimmte“ (ebenda), beendete. Nachdem sich Kurz bei den Versammelten bedankt hatte „und es den Arbeitern wiederholt ans Herz gelegt hatte,… sich thatkräftig am Parteileben zu betheiligen“ (ebenda) schloss der Vorsitzende des Ravensburger Arbeiterbildungsvereins, Jeggle, die Versammlung. Der Bericht im „Volksstaat“ über die lebhafte Veranstaltung endet mit den Worten: „Wenn nächstes Jahr der social-demokratische Arbeiter-Congreß in Stuttgart stattfindet, wird Ravensburg durch eine erkleckliche Zahl von Parteigenossen dort vertreten sein. Der ausgestreute Saame wird, das ist unzweifelhaft, gute Früchte tragen.“ (ebenda).
An jenem Abend konnte Bebel zufrieden sein. Die Reise hatte sich gelohnt. Er hatte die Ravensburger Arbeiterschaft für die Idee der Sozialdemokratie begeistern können.
Volkstaat-Abonnenten in Ravensburg
Bebel, der gleichzeitig einer der Redakteure des „Volksstaats“ war, rührte vermutlich auf der Ravensburger Versammlung kräftig die Werbetrommel für die Parteizeitung. Denn ab dem ersten Quartal des folgenden Jahres gingen dreimal pro Woche insgesamt zehn Exemplare der Zeitung an Abonnenten in Ravensburg. Die Stadt lag damit hinsichtlich der Zahl der „Volksstaat“-Bezieher gleichauf mit Gießen und Bielefeld und – teilweise mit weitem Abstand – vor Städten wie Düsseldorf, Heidelberg Bremen oder Danzig (Der Volksstaat, 1. Juni 1870).
Der Beitritt des Ravensburger Arbeiterbildungsvereins zur Sozialdemokratischen Arbeiterpartei
So euphorisch die Stimmung bei Bebels Auftritt auch gewesen war, der Ravensburger Arbeiterbildungsverein zögerte lange mit seinem Beitritt zur SDAP. Damit waren die Ravensburger nicht alleine: Fast alle württembergischen Vereine warteten zunächst die weitere Entwicklung ab. Lediglich die Arbeiterorganisationen von Stuttgart und Metzingen beschlossen im November 1869 bzw. im Januar 1870 den Anschluss an die Partei Bebels (Bericht des Ausschusses der sozialdemokratischen Arbeiterpartei zum Congress in Stuttgart am 4., 5., 6. & 7. Juni 1870).
Den in einem Gauverband zusammengeschlossenen württembergischen Arbeiterbildungsvereinen wurde allmählich klar, dass sie vor einem Beitritt zur SDAP ihre „liebgewordene“ (August Bebel in: Der Volkstaat, 25. Dezember 1869) Regionalorganisation auflösen mussten. Die strikt zentralistisch organisierte SDAP duldete nicht die Parallelexistenz regional begrenzter Zusammenschlüsse. Mit „echt schwäbischer Zähigkeit“ (ebenda), so Bebel, hielten die württembergischen Arbeiterorganisationen aber vorerst an ihrem Gauverband fest.
Auflösung des Gauverbands der Arbeitervereine
Erst am 13. Februar 1870 beschloss eine außerordentliche Landesversammlung der württembergischen Arbeitervereine in Göppingen die Auflösung des Gauverbands. Nun war der Weg frei. Nach und nach schlossen sich jetzt die einzelnen Arbeitervereine der Sozialdemokratie an. Vermutlich wurde im Ravensburger Arbeiterbildungsverein, wie in anderen Vereinen Württembergs, zunächst heftigst über Für und Wider des Beitritts zur SDAP diskutiert. Spätestens Mitte März 1870 muss sich im Arbeiterbildungsverein Ravensburg aber eine Mehrheit gefunden haben, die für den Anschluss an die Sozialdemokratische Arbeiterpartei votierte. Denn in der „Volksstaat“-Ausgabe vom 23. März 1870 war die folgende Mitteilung zu lesen:
Nach Württemberg Bis Mitte dieses Monats waren bei dem Partei-Ausschuß Stuttgart, Cannstadt, Eßlingen, Mezingen [sic, gemeint ist Metzingen], Ravensburg, Giengen i.B. und Schwäbisch-Hall zum Beitritt angemeldet. Wo bleiben Tuttlingen, Reutlingen, Aalen, Heidenheim, Heilbronn, Tettmann (sic, gemeint ist Tettnang], Weingarten u.s.w., und vor allem Göppingen? Die Göppinger scheinen in die Reserve gerückt zu sein, seitdem die Sturmfahne an Eßlingen abgegeben. B -. (aus: Der Volksstaat, 23. März 1870)
Das Kürzel „B – .“ steht für „Leonhard von Bonhorst“. Der Privatschreiber und Maschinenbautechniker Leonhard von Bonhorst war der Sekretär des Ausschusses, wie sich das Führungsgremium der Partei nannte. Bei dem genannten Ort „Tettmann“ handelt es sich übrigens zweifelsfrei um Tettnang. Mitglieder des dortigen Arbeiterbildungsvereins hatten ebenfalls an der Veranstaltung mit August Bebel in Ravensburg teilgenommen. Wie es zu diesem Schreibfehler kam, ist nicht bekannt. Haben die Tettnanger auf die Frage Bebels nach ihrer Herkunft in so breitem Schwäbisch geantwortet, dass sie der gebürtige Rheinländer Bebel einfach nicht richtig verstand? Oder unterlief der Lapsus als Bebel dem Mainzer Leonhard von Bonhorst von seiner Agitationsreise berichtete und der Parteisekretär statt „Tettnang“ eben „Tettmann“ heraushörte? Gesichert ist jedenfalls, dass der Arbeiterbildungsverein Tettnang im Mai 1870 ebenfalls der SDAP beitrat (Bericht des Ausschusses der sozialdemokratischen Arbeiterpartei zum Congress in Stuttgart am 4., 5., 6. & 7. Juni 1870). Die Arbeiterschaft Weingartens konnte sich hingegen nicht zum Anschluss an die organisierte Sozialdemokratie durchringen.
Leonhard von Bonhorst stammte ursprünglich aus Kaub, einer Stadt am Rhein in der Nähe von St. Goarshausen. Von Beruf war der Offizierssohn Maschinenbautechniker und Konstrukteur, zudem unterrichtete er angehende Maschinenbauer. Als hauptamtlicher Sekretär des ersten Ausschusses gehörte Bonhorst zum Führungszirkel der SDAP. In einem Hochverratsprozess wurde er 1871 zunächst zu drei, später zu 16 Monaten Haft verurteilt. Nach der Haftentlassung zog er sich aus der Politik zurück. Leonhard von Bonhorst starb am 30. April 1915 in Ravensburg.
Kaum Dokumente über Zeit nach dem Anschluss an die SDAP
Über die Tätigkeit der Ravensburger Arbeiterbewegung in der Zeit nac h ihrem Anschluss an die Sozialdemokratie legen nur einige wenige spärliche Dokumente Zeugnis ab. Sitzungsprotokolle und ähnliche Dokumente über die Tätigkeit des Arbeiterbildungsvereins in jenen Monaten gingen, sofern solche überhaupt je angefertigt wurden, im Laufe der Zeit verloren oder wurden während der Phasen, in denen die Sozialdemokratie der Unterdrückung und Verfolgung ausgesetzt war, vernichtet. Auch der „Oberschwäbische Anzeiger“ berichtete selbst in späteren Jahren nur äußerst selten und stets wenig wohlwollend über die Tätigkeit dieser „unchristlichen Gesellschaft“ (Oberschwäbischer Anzeiger, 30. Januar 1890): „Die Sozialdemokratie treibt überall das gleiche frivole Spiel: politisch und wirtschaftlich ist ihr Nichts recht und besser machen kann sie Nichts.“ (ebenda).
2. Der Kongress in Stuttgart im Juni 1870
Anfang Juni 1870 sollte der erste Parteikongress nach der Gründung der Partei in Eisenach im August des vorigen Jahres stattfinden. Nicht zuletzt aus taktischen Gründen fiel die Wahl des Tagungsortes auf Stuttgart. Der Ausschuss der Partei wollte damit der noch äußerst schwachen württembergischen Sozialdemokratie auf die Beine helfen. Bereits Wochen vor dem großen Ereignis warb der Ausschuss im Parteiorgan „Volksstaat“ für die Teilnahme am Parteitag:
Kongreß der sozial-demokratischen Arbeiterpartei zu Stuttgart am 4., 5., 6. und 7. Juni 1870.
Vorversammlung: Sonnabend, den 4. Juni, Abends 7 Uhr, in der Haak’schen Brauerei (Haak’scher Saal).
Oeffentliche Sitzungen: Sonntag, den 5. Juni, von Morgens 10 bis Mittag 3 Uhr, ;Montag, den 6. Juni, von Morgens 9 bis Mittag 3 Uhr, Dienstag, den 7. Juni, von Morgens 9 bis Mittag 3 Uhr in der Liederhalle.
Geschlossene Sitzungen: An jedem der drei Abende von 8 Uhr an in der Haak’schen Brauererei. Parteigenossen! sorgt dafür, daß Ihr alle dorten vertreten seid!
Braunschweig-Wolfenbüttel, 10 Mai 1870. Der Ausschuß.
(Der Volksstaat, 14. Mai 1870).
Eine Eisenbahnfahrt nach Stuttgart war im vorigen Jahrhundert eine sehr kostspielige Angelegenheit und somit für einen Arbeiter häufig unerschwinglich. Der nur 25 Mitglieder zählende und daher finanzschwache Tettnanger Arbeiterbildungsverein veröffentlichte deshalb am 28. Mai 1870 im „Volksstaat“ einen Appell an die anderen Arbeitervereine der Gegend, „daß sich zwei oder drei Vereine mit uns vereinigen, um gemeinschaftlich einen Delegirten [sic] abzusenden.“ (aus: Der Volksstaat, 28. Mai 1870)
Einer der Hauptadressaten dieses Aufrufs dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit der Arbeiterbildungsverein Ravensburg gewesen sein. In Oberschwaben gab es zu dieser Zeit außer Tettnang und Ravensburg weit und breit keine weitere sozialdemokratische Organisation. Sofern überhaupt Gespräche über die gemeinsame Entsendung eines Delegierten stattgefunden haben, konnten sich die beiden Arbeiterbildungsvereine in dieser Frage allerdings nicht einig werden. Denn am Kongress, der vom 4. bis 7. Juni 1870 in Stuttgart tagte, nahm sowohl ein Vertreter der Tettnanger Organisation als auch des Arbeiterbildungsvereins Ravensburg teil. Die Tettnanger Gruppierung ließ sich in Stuttgart durch Emil Roland vertreten. Die Ravensburger entsandten, wie aus dem Protokoll des Kongresses hervorgeht, einen Delegierten namens Gmür (Protokoll Congreß zu Stuttgart 1870: 51 f.). Während sich Emil Roland auf dem Parteitag mehrmals zu Wort meldete, verzeichnet das Parteitagsprotokoll keinen Redebeitrag des Ravensburgers Gmür.
Am Abend des 4. Juni 1870 konstituierte sich in der Haak’schen Brauerei in Stuttgart der Congress der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei: 65 Delegierte aus ganz Deutschland, die insgesamt über 12.000 Parteigenossen und Gewerkschaftsmitglieder vertraten, konnte der Vorsitzende Samuel Spier begrüßen. An manchen Kongresstagen verfolgten zusätzlich rund 700 bis 800 Gäste das Geschehen.
Am Nachmittag des darauffolgenden Tages hielten die württembergischen Arbeitervereine eine „Separatsitzung“ (Der Volksstaat, 9. Juli 1870) ab, an der auch die beiden oberschwäbischen Delegierten Gmür und Roland teilnahmen. Die Württemberger diskutierten auf ihrer Zusammenkunft unter anderem darüber, ob sich die Arbeiterbildungsvereine künftig als „sozialdemokratische Vereine“ bezeichnen sollten. Ein verbindlicher Beschluss wurde nicht gefasst, „da dies Sache der einzelnen Vereine sei“ (ebenda). Der Ravensburger Arbeiterbildungsverein verzichtete auf eine solche Umbenennung und behielt in den folgenden Jahren seinen bisherigen Namen bei. In derselben Weise verfuhren auch die meisten württembergischen Vereine.
Bereits erfolgreich in 134 Orten – und es werden monatlich mehr
Am Abend des 5. Juni 1870 versammelte sich um sechs Uhr der „Congress“ zu einer „geschlossenen Sitzung“ (Protokoll Congress zu Stuttgart 1870: 9). Ganz oben auf der Tagesordnung stand die Berichterstattung des Ausschusses. Erfreuliches konnte der Sekretär des Ausschusses Leonhard von Bonhorst in seinem Rechenschaftsbericht vermelden: Arbeitervereine von 134 Orten hatten sich der Partei seit ihrer Gründung im August 1869 angeschlossen (Bericht des Ausschusses der sozialdemokratischen Arbeiterpartei zum Congress in Stuttgart am 4., 5., 6. & 7. Juni 1870). Monat für Monat waren neue Orte dazugekommen. Im Februar 1870 war Pforzheim beigetreten, im März Cannstatt, Esslingen, Giengen/Brenz und Schwäbisch-Hall. Bonhorst zählte die Namen aller Orte nacheinander auf. Im April 1870 waren es die Arbeiterorganisationen von neun Orten gewesen: „Aachen, Bremen, Cassel, Freiburg i/Schl., Itzehoe, Ravensburg, Waldheim i/S, Wechselburg i/S, Weisweiler.“ (Bericht des Ausschusses der sozialdemokratischen Arbeiterpartei zum Congress in Stuttgart am 4., 5., 6. & 7. Juni 1870).
Rechenschaftsbericht für den ersten Kongress der SDAP in Stuttgart im Juni 1870
Bonhorst Ausführungen über den Beitritt Ravensburgs stehen damit offensichtlich im Widerspruch zu der oben genannten, am 23. März 1870 im „Volksstaat“ erschienenen Anzeige, derzufolge sich der Ravensburger Arbeiterbildungsverein bis Mitte März 1870 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei angeschlossen haben soll. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei der im Rechenschaftsbericht erfolgten Nennung Ravensburgs unter den im April beigetretenen Orten um ein Versehen des Parteisekretärs Leonhard von Bonhorst. Ähnliches vermutet auch der Parteihistoriker Horst-Peter Schulz vom Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn, wie er in einem Brief an den SPD-Ortsverein Ravensburg mitteilt. Er konnte diese Frage ebenfalls nicht abschließend klären, hält aber die „Zeitungsmeldung vom März für authentischer, denn es ist schließlich schwieriger, Hellseher zu spielen, als später sich im Datum zu irren.“ (Brief von Horst-Peter Schulz, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn, vom 12. Mai 1995).
Schwäbische Delegierte sehen Vergesellschaftungsforderungen kritisch
Von den zahlreichen Beschlüssen, die die SDAP auf ihrem viertägigen Kongress fasste, seien an dieser Stelle nur zwei erwähnt. Zum einen nahmen die Parteitagsdelegierten eine Antrag Bebels zur „Grund-und-Boden-Frage“ an, in dem – in vorsichtiger Formulierung – das Gemeineigentum an Grund und Boden gefordert und das Recht zur Vergesellschaftung von Grund und Boden prinzipiell anerkannt wurde. Zum anderen verabschiedete der Kongress eine von Wilhelm Liebknecht eingebrachte Resolution, nach der „die sozial-demokratische Arbeiterpartei mit keiner anderen Partei Allianzen oder Kompromisse eingeht“ (Protokoll Congreß zu Stuttgart 1870: 13 f.). Insbesondere diese beiden Kongressbeschlüsse dürften bei einem Großteil der schwäbischen Delegierten auf wenig Gegenliebe gestoßen sein, waren doch die württembergischen Vereine selbst nach ihrem Beitritt zur Sozialdemokratie für die Fortführung der bisherigen Zusammenarbeit mit der „Volkspartei“ eingetreten. Und die „Volkspartei“ wiederum war entschiedener Gegner jeglicher Vergesellschaftungsbestrebungen.
3. Die Zeit nach dem Stuttgarter Kongress
Trotz der radikalen Parteitagsbeschlüsse hielt der Arbeiterbildungsverein Ravensburg weiterhin an seiner Mitgliedschaft in der SDAP fest – zumindest bis zum Jahreswechsel 1870/71. Denn bis zu diesem Zeitpunkt bezahlten die Ravensburger ihre Parteibeiträge. „Auf vorherige Vereinbarung mit dem Ausschuß“ (Der Volksstaat, 31. August 1870) mussten die Ravensburger „ermäßigte Beiträge: 6 Pfennig (1/2 Gr.) pro Monat und Mann“ (ebenda) an die Partei entrichten, die vierteljährlich abzuführen waren.
Mit der Zahlungsmoral der Ravensburger Sozialdemokraten stand es allerdings nicht zum Besten. Erst in seiner Ausgabe vom 12. Juli 1871 konnte der provisorische Parteikassierer Theodor Burckhardt vermelden: „Parteibeiträge haben seit dem 1. Februar 1871 bis dato an die Parteikasse eingesandt folgende Orte: […] Ravensburg bis Dezember 1870.“ (Der Volksstaat, 12. Juli 1870).
Offensichtlich waren die Ravensburger nicht die einzigen, die nur schleppend ihren „Parteisteuern“ entrichteten. Denn im gleichen Bericht sah sich Burckhardt gezwungen, den Ortsverbänden der Partei eine kräftige Rüge zu erteilen:
Obgleich verschiedentliche Orte nachträglich ihren Verpflichtungen nachgekommen sind, so ist es doch noch immerhin der bei Weitem größte Theil der Parteigenossen, welche noch immer keine Beiträge an die Parteikasse entrichtet haben […] Möge der Geist, welcher in der Partei lebt, endlich insgesammt eine strenge Disziplin schaffen, so daß ein Jeder mit eiserner Willenskraft auf seinem Posten steht, seine Pflicht erfüllt und in dieser Pünktlichkeit seine höchste Parteiehre sucht; nur wenn wir es soweit gebracht haben, kommen wir zum Siege – und zum Siege müssen wir kommen! (Der Volksstaat, 12. Juli 1870).
Theodor Burckhardts Worte haben bis heute nicht an Aktualität eingebüßt und dürften daher so manchem amtierenden Parteikassierer bekannt vorkommen.
Veröffentlichungen über die finanzielle Lage der Partei waren übrigens keine Ausnahme. Regelmäßig wurden sämtliche, bei den verschiedenen Parteigliederungen eingegangenen Zahlungen im „Volksstaat“ veröffentlicht. Warum dies geschah, darauf mögen die folgenden Ausführungen Friedrich Engels eine Antwort geben. In einem Brief an den SDAP-Parteikassierer Wilhelm Bracke schrieb er am 28. April 1870:
Die Arbeiter müssen sich jeden Pfennig abdarben und haben daher auch das vollste Anrecht zu wissen, wohin jeder Pfennig geht, solange sie eben noch keine geheimen Fonds brauchen und beischaffen […] Es ist eine faule Ausrede zu sagen, daß man durch Veröffentlichung solcher Kassenberichte dem Gegner die Schwäche der eigenen Partei verräth. Wenn die Gegner die Stärke einer Arbeiterpartei nach ihrer spezifisch schwachen Seite – den Kassenverhältnissen – beurtheilen wollen, so werden sie sich ohnehin stets verrechnen. Und der Schaden, den die Geheimhaltung dieser Dinge in den eigenen Reihen anrichtet, ist unendlich größer als der, der aus der Veröffentlichung erwachsen könnte. (Brief Friedrich Engels an Wilhelm Bracke, abgedruckt in: Der Volksstaat, 14. Mai 1870)
Letzter Hinweis auf SDAP-Zugehörigkeit im Juli 1871
Die Nachricht über die bis Dezember 1870 geleisteten Parteibeiträge in der „Volksstaat“-Ausgabe vom 12. Juli 1871 ist vorerst der letzte Hinweis auf die frühe Existenz von Sozialdemokraten in Ravensburg. Einiges spricht dafür, dass sich der Arbeiterbildungsverein Ravensburg im Frühjahr 1871 wieder von der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei lossagte (vgl. hierzu die Ausführungen Schmierers 1970: 158). So etwa die Tatsache, dass sämtliche Ravensburger Abonnenten des „Volksstaats“ spätestens zum Jahresende 1870 auf einen weiteren Bezug des Parteiorgans verzichteten. Ab diesem Zeitpunkt taucht der Name „Ravensburg“ nicht mehr im vierteljährlich veröffentlichten „Abonnentenstand“ auf (Der Volksstaat 29. März 1871, 1. Juli 1871 und 20. September 1871).
Andererseits findet sich aber in eben dieser Zeitung Anfang März 1871 unter der Rubrik „Für den Volksstaat“ eine kleine Meldung nach der „Durch F. W., Ravensburg 1 Thlr. [Thaler, F.V.] … Direkt an den Parteikassirer Burckhardt, Johannisg[asse], 6 – 8 F. Leipzig gekommen“ ist (Der Volksstaat, 4. März 1871). Ob dieser „F. W.“ nur eine ausstehende Rechnung aus dem Vorjahr beglich, oder ob er doch auch im Jahr 1871 das Blatt weiter bezog, bleibt allerdings eine offene Frage.
Des Weiteren nahm an der Delegiertenversammlung der württembergischen Arbeiterbildungsvereine, die am Sonntag, den 2. Juli 1871 in Esslingen tagte, nachweislich kein Vertreter aus Ravensburg teil: „Von den 24 vom Agitationskomitee eingeladenen Vereinen hatten sieben (Ebingen, Esslingen, Göppingen, Metzingen, Reutlingen, Stuttgart, Tettnang) Delegirte, vier bis sechs wenigstens Briefe geschickt, während der Rest kein Lebenszeichen von sich gab.“ (Der Volksstaat, 12. Juli 1871). Andererseits besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Ravensburger Sozialdemokraten, die im konservativ-katholischen Oberschwaben wenig geschätzt waren, nach der Jahreswende 1870/71 konspirativ weiterarbeiteten. Womöglich wiesen sie die Parteiführung an, keine genaueren Hinweise auf ihre Existenz im „Volksstaat“ zu publizieren.
Verfolgung der „vaterlandslosen Gesellen“
Mit der Proklamation des Deutschen Reiches unter der Führerschaft Preußens im Januar 1871 brachen selbst im einstmals eher liberalen Württemberg harte Zeiten für die Sozialdemokraten an. Die Regierung ging jetzt verstärkt gegen die vermeintlich „vaterlandlosen Gesellen“ vor. König Karl von Württemberg ordnete am 20. Oktober 1871 ausdrücklich an, dass die Sozialdemokratie genau überwacht werden solle und „daß sobald Anzeichen einer größeren Verbreitung und Thätigkeit der mit der Internationalen in Verbindung stehenden sozialdemokratischen Arbeitervereine und besonders einer Einwirkung auf diesselben von Außen sich ergeben, Mir behufs weiterer erforderlicher Maßregeln Vortrag erstattet werde“ (Staatsarchiv Ludwigsburg, E 150 – 2042 fol. 106 f, zitiert nach: Schmierer 1970: 164).
4. Kam es zum Bruch des Arbeiterbildungsverein Ravensburg mit der SDAP?
Ein etwaiger Bruch des Arbeiterbildungsvereins Ravensburg mit der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei wäre kein Einzelfall in Württemberg gewesen. Andere namhafte schwäbische Arbeitervereine vollzogen ebenfalls um die Jahreswende 1870/71 – zumindest zeitweise – die Trennung von der SDAP. Über mögliche Gründe für ein solches Verhalten der Ravensburger Arbeiterorganisation kann ebenfalls nur spekuliert werden. In Betracht kommen zum einen politische Motive: Es ist durchaus vorstellbar, dass sich die Ravensburger Mitglieder des Arbeiterbildungsvereins auf Dauer nicht mit dem sozialrevolutionären Gedankengut der Klassenpartei SDAP anfreunden konnten und wollten. Führende Sozialdemokraten wie Wilhelm Liebknecht und August Bebel sahen im bürgerlichen Staat den „Ausdruck der Klassenherrschaft“ und propagierten daher: „Wir müssen uns [..] des Staats bemächtigen und einen neuen begründen, der die Klassenherrschaft nicht kennt, weder Herrn noch Knechte duldet und die Gesellschaft auf genossenschaftlicher Grundlage organisirt.“ (So Wilhelm Liebknecht beim Congress in Stuttgart 1870: 11). Dieser von der SDAP an den Tag gelegte Radikalismus ging so manchem gemäßigten, auf Reformen statt Revolution bedachten schwäbischen Arbeiter zu weit.
Eine eventuelle Trennung des Ravensburger Arbeiterbildungsvereins von der Sozialdemokratie könnte aber durchaus auch finanzielle Ursachen gehabt haben. Für heutige Verhältnisse mag dies unvorstellbar erscheinen, doch finanzielle Aspekte spielten in der Frühzeit der Sozialdemokratie neben politischen und ideologischen teilweise eine „große Rolle“ (Schmierer 1970: 157). Der Ravensburger Arbeiterbildungsverein bezahlte – wie bereits erwähnt – ermäßigte Beiträge an die Partei. Zudem befand er sich mit seinen Zahlungen an die Parteikasse im Rückstand. Dies sind Belege dafür, dass die finanzielle Situation der Ravensburger Organisation alles andere als gut war. Vielleicht konnten die Ravensburger Sozialdemokraten schlicht ihren Zahlungsverpflichtungen an die Partei nicht mehr nachkommen und wurden deshalb ausgeschlossen. Denn in Abschnitt VI. des Programms der Sozialdemokratischen Partei war unmissverständlich festgelegt: „Wer drei Monate lang seine Pflichten gegen die Partei nicht erfüllt, wird als Parteimitglied nicht mehr betrachtet.“ (zitiert nach Bebel 1914: 95).
Was in jener Zeit wirklich geschah, wird sich wahrscheinlich nie mehr endgültig aufklären lassen. Sollte der Arbeiterbildungsverein wirklich den Bruch mit der Sozialdemokratie vollzogen haben, so war dieser jedenfalls nicht von langer Dauer. Denn schon wenige Jahre später finden sich wieder eindeutige Hinweise darauf, dass es bereits in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Ravensburg Sozialdemokraten gab.
Frank Vollmer
Erschienen in: Staudacher, Ingrid (Hrsg.) (1995): 125 Jahre Sozialdemokraten für Ravensburg (1870 – 1995). Ravensburg: 8-15.
Literatur- und Quellenverzeichnis
Bebel, August (1914): Aus meinem Leben. Stuttgart: Dietz.
Birker, Karl (1973): Die deutschen Arbeiterbildungsvereine. 1840 – 1870. Berlin (West): Colloquium Verlag [zugl. Diss. Freie Universität Berlin, 1971].
Fricke, Dieter (1976): Die deutsche Arbeiterbewegung 1869 – 1914: Ein Handbuch über ihre Organisation und Tätigkeit im Klassenkampf. Berlin (West): Verlag des europäischen Buchs.
Heinz, Werner (1995): Zur Vorgeschichte der Sozialdemokratischen Partei in Ravensburg. In: Staudacher, Ingrid (Hrsg.) (1995): 125 Jahre Sozialdemokraten für Ravensburg (1870 – 1995). Ravensburg: 6-7.
Miller, Susanne/Potthoff, Heinrich (1991): Kleine Geschichte der SPD: Darstellung und Dokumentation 1848 – 1990. 7., überarbeitete und erweiterte Auflage.Bonn: J.H.W. Dietz Nachf.
Preger, Max (1986): Vom Werden der Ravensburger Industrie. In: Ravensburger Stadtgeschichte. Heft 15. Herausgegeben von der Ulmer Volksbank Ravensburg. Ravensburg.
Protokoll Congreß zu Stuttgart (1870): Protokoll über den ersten Congreß der socialdemokratischen Arbeiterpartei zu Stuttgart am 4., 5., 6., und 7. Juni 1870. Leipzig.
Schadt, Jörg/Schmierer, Wolfgang (Hrsg.) (1979): Die SPD in Baden-Württemberg und ihre Geschichte: Von den Anfängen der Arbeiterbewegung bis heute. Stuttgart u.a.: Kohlhammer.
Schmierer, Wolfgang (1970): Von der Arbeiterbildung zur Arbeiterpolitik: Die Anfänge der Arbeiterbewegung in Württemberg 1862/63 – 1878. Hannover: Verlag für Literatur und Zeitgeschehen [in Teilen zugl. Diss. Universität Heidelberg, 1968].
Zeitungen
Der Volksstaat, Leipzig.
Oberschwäbischer Anzeiger, Ravensburg
Ungedruckte Quellen
Bericht des Ausschusses der socialdemokratischen Arbeiter-Partei zum Congress in Stuttgart am 4., 5., 6. & 7. Juni 1870, Niedersächsisches Staatsarchiv in Wolfenbüttel, Sign. 38 A Neu Gr. 2 Fb. 2Nr. 36. (Prozessakte des Kreisgerichts Braunschweig aus den Jahren 1870-1873).
Brief von Horst-Peter Schulz, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich Ebert Stiftung, Bonn, vom 12. Mai 1995.
Weiterführende Links
August-Bebel-Institut
Berlin
www.august-bebel-institut.de
Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) der Friedrich Ebert Stiftung
Bonn
https://www.fes.de/archiv-der-sozialen-demokratie/
Friedrich Ebert-Stiftung (FES)
Bonn
www.fes.de
Foto (Stage): SPD-Traditionsfahne aus dem Jahr 1863 | © Friedrich-Ebert-Stiftung