59 Prozent sind digitale Dinosaurier
Obwohl die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft rasant voranschreitet, steht das Thema bislang nur bei wenigen Schweizer Unternehmen auf der Agenda. Die Chancen, die eine Umstellung auf digitale Prozesse bietet, bleiben daher oft ungenutzt.
In seiner Erhebung „Digital Switzerland 2016“ kommt das Center for Digital Business der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) zu alarmierenden Ergebnissen: Zwar stufen 80 Prozent aller Schweizer Unternehmen die digitale Transformation als „wichtig“ ein, aber nur rund ein Drittel verfügt über eine Strategie zur digitalen Umgestaltung des Gesamtunternehmens. Noch bescheidener steht es um den digitalen Reifegrad der Unternehmen: 59 Prozent von ihnen klassifiziert die Studie als „digitale Dinosaurier“, nur 27 Prozent als „digitale Master“. Wichtigste Hemmnisse einer forcierten digitalen Transformation, so die HWZ-Studie, seien knappe finanzielle Mittel, mangelndes Fachwissen der Mitarbeiter und das Fehlen einer Veränderungskultur.
Innere Einstellung macht den Unterschied
Digitale Innovatoren, das belegt eine Untersuchung der deutschen Commerzbank, gibt es in allen Branchen, Unternehmensgrößen und Altersgruppen der verantwortlichen Führungskräfte. Aber was zeichnet diese digitalen Leader aus? Es ist vor allem die innere Einstellung und die vorherrschende Unternehmenskultur: Digitale Innovatoren sehen den technologischen Wandel vor allem als Chance im zunehmenden Wettbewerbsdruck und reagieren proaktiv.
Umstellung auf digitale Prozesse bietet große Chancen
Strukturell gesehen vollzieht sich die digitale Transformation auf den drei Unternehmensebenen IT-Infrastruktur, Mitarbeiter und Prozesse. „Vor allem die Digitalisierung von Geschäftsprozessen ist eine Investition, die von vielen Unternehmen nur zögerlich angegangen wird – trotz des riesigen Potenzials“, meint Andreas Thurnheer-Meier, Leiter der iresults GmbH. Das Ruggeller Unternehmen hat sich seit vielen Jahren als Partner für die Umsetzung digitaler Strategien einen Namen gemacht. Neben Webauftritten und E-Commerce-Lösungen auf Basis der leistungsstarken Open-Source-Technologien TYPO3 und Magento entwickelt iresults individuelle Webapplikationen und workflowbasierte Lösungen für namhafte Kunden in der Region. „TYPO3 eignet sich hervorragend zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen nach den individuellen Anforderungen eines Unternehmens“, so Andreas Thurnheer-Meier.
FKB setzt auf Online-Schalter
Aktuell realisiert das iresults-Team für die FKB einen Online-Schalter: Die Versicherten der Gesundheitskasse können so rund um die Uhr Dokumente anfordern, einen Unfall melden oder weitere Geschäfte erledigen. Das freut nicht nur die Versicherten, sondern auch die FKB. Sie profitiert von der höheren Effizienz der automatisierten Abläufe und spart dadurch Zeit und Kosten. „Die Digitalisierung muss auch bei KMU auf der Agenda stehen“, meint Andreas Thurnheer-Meier. „Denn wer sie verschläft, hat in Zukunft schlechte Karten.“
Frank Vollmer
Erschienen in: Liechtensteiner Vaterland, 17. Juni 2017
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